Der Alpine Steig bei Eilsbrunn


Diesmal bin ich alleine in der Nähe von Regensburg unterwegs. Ich habe einen Tag Zeit, bevor es wieder zurück nach Hause geht. Gut, ganz alleine bin ich nicht. Unser Hund ist auch mit dabei.


Ich habe mir überlegt, wie ich den Tag gut nutzen kann. Alleine kann ich doch eine längere Strecke wandern und schwierige Wege sind kein Problem. Ich hatte über einen sogenannten Alpinen Steig in der Nähe von Regensburg gelesen. Das klang vielversprechend für mich. Vor allem ist der Alpine Steig nur wenige Kilometer von Standrand von Regensburg entfernt. Der Entschluss stand schnell fest. Heute will ich das Gebiet oberhalb der Schwarzen Laber westlich von Regensburg zu Fuß erkunden.

Ich parke auf einem Wanderparkplatz in der Nähe von Eilsbrunn. Hier beginnt ein schöner Weg parallel zur Schwarzen Laber in Richtung Schönhofen. Es geht zunächst fast eben daher. Ideal zum Einlaufen. Der Boden ist noch hart gefroren. Aber die Morgensonne wärmt schon angenehm. Ich bin schon früh auf den Beinen. Mir begegnen kaum Leute.

In Schönhofen ist der Alpine Steig schon ausgeschildert. Er beginnt direkt am Naturfreunde-Haus. Ich habe aber den ganzen Tag Zeit. Deswegen beschließe ich, noch einen Schlenker einzubauen. Ich folge dazu der Ausschilderung des Jurasteigs und laufe nach Norden in Richtung Autobahn.

Es geht dann weiter auf einen betonierten Fahrweg. Der Weg ist nicht besonders attraktiv. Aber ich werde mit einem weiten Blick belohnt.

Ich biege von der Beton-Straße ab und erreiche das Naturfreunde-Haus von der anderen Richtung


Das Haus bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Die nächsten knapp 1,5 km verlaufen auf schmalen Wegen über Magerrasenflächen. Immer wieder scheinen große Felsbrocken durch das Gras. Meist bin ich oberhalb einer steilen Felswand unterwegs. Der Blick über das Tal der Schwarzen Laber ist eindrucksvoll. Die Vormittagssonne taucht die Landschaft in ein schönes Licht.




Die baumlose Landschaft erinnert tatsächlich etwas an Almen in den Alpen, nur die hohen Berge mit den eisigen Spitzen fehlen natürlich.

In Eilsbrunn endet der Alpine Steig fast direkt an einem Biergarten.



Jetzt im Winter ist der natürlich geschlossen. Aber in der warmen Jahreszeit kann man sich hier sicherlich gut für die weitere Wanderung stärken. Zum Gasthof gehört auch ein Hotel.

Ich habe noch viel Zeit und beschließe, noch eine Runde südöstlich von Eilsbrunn zu drehen. Zunächst laufe ich zum Sportplatz. Dort zweigt rechts ein Feldweg ab, der bald in den Wald führt. Der Charakter des Wegen ist jetzt total anders. Es auf einem etwas langweiligen Forstweg allmählich bergab in Richtung Schwarze Laber. Dabei laufe ich durch ein schönes Tal mit einem Bach. Im Hintergrund höre ich immer das Rauschen der Autobahn. Die A 3 verläuft nur wenige hundert Meter entfernt.

Bald habe ich wieder das Tal der Schwarzen Laber erreicht. Im Labertal verläuft der Weg immer in der Nähe des Flüsschens auf einem ehemaligen Bahndamm ohne nennenswerte Steigung. 

Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass entlang der Schwarzen Laber noch sehr viele Wassermühlen existieren. In der Zeit der Industrialisierung war Wasserkraft eine der wichtigsten Energiequellen. Ich laufen auch an den Ruinen einer alten Papierfabrik vorbei.




Im Jahre 1836 wurde die Papierfabrik von Friedrich Pustet gegründet. Viele, die Regensburg etwas genauer kennen, sagt der Name etwas. Noch heute gibt es in der Gesandtenstraße einen Buchladen und einen Verlag mit diesem Namen. Friedrich Pustet war der Gründer des Verlags. In dieser Papierfabrik wurde zeitweise das gesamte Papier für den Verlag produziert. 1915 wurde die Papierfabrik verkauft und schließlich 1972 stillgelegt.

Interessant ist auch diese Jugendstil-Villa in Sichtweite der Fabrik.

Der Balkon zeigt genau in Richtung Fabrik. Da war jemand sehr stolz auf seine Fabrik.

Ich laufe noch etwas im Tal weiter. Kurz nach Alling sehe ich einen Wegweiser für den Burgensteig, der bergauf in den Wald zeigt. Dem Schild folge ich.


Der Weg ist das ganze Gegenteil des vorherigen Abschnitts. Es wird richtig schwierig und steil. Immer wieder komme ich an Felsen und Höhlen vorbei. Nach einer Weile erreiche ich den Aussichtspunkt Stifterfelsen.



Das ist eine wirklich schöne Aussicht. Aber richtig spannend wird es, wenn man etwas um den Aussichtspunkt herum an den Fuß der Felswand geht. Dort ist der Eingang zu einer Höhle zu sehen. Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass die Felswand voller Kletterrouten ist.

Ein Klettergebiet hier in der Nähe von Regensburg hätte ich wirklich nicht erwartet.

Vom Stifterfelsen geht es hinunter ins Tal der Schwarzen Laber. Nach einem knappen halben Kilometer bin ich wieder am Auto angelangt.


Fazit

Die Runde war eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung. Für mich war das Gebiet absolutes Neuland. Mich hat überrascht, so etwas der Nähe von Regensburg zu finden. Im Tal der Schwarzen Laber gibt es noch mehr zu erkunden, so z. B. die Burg Loch. Ich war bestimmt nicht zum letzten Mal in dieser Gegend.


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