Wir überlegen uns, wie unsere Tour weiter gehen soll. Nur die grobe Richtung steht fest. Es soll nach Süden gehen. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal im Taubertal unterwegs. Wir beschließen, zunächst einmal nach Tauberbischofsheim zu fahren. Dort gibt es ein Freibad und direkt daneben ist ein Wohnmobilstellplatz.
Von Würzburg bis Tauberbischofsheim ist es nicht weit. Bald sind wir da. Das Freibad ist schnell gefunden.
Der Wohnmobilstellplatz grenzt direkt an das Freibad. Er ist allerdings sehr eng. Im Grunde sind es nur ein paar Parkbuchten auf einem großen öffentlichen Parkplatz, die für Wohnmobile reserviert sind.
Meine Frau geht erst einmal eine Runde im Freibad schwimmen und ich laufe mit dem Hund an dem Flüsschen Tauber entlang.
Am Fluss hat man unheimlich viele Obstbäume angepflanzt. Immer wieder komme ich an Tafeln vorbei, die die Sorten erklären.
Ich laufe bis zum nächsten Ort und dann auf der anderen Seite zurück.
Am Bad treffen wir uns wieder und wollen nun einen kleinen Stadtbummel machen. Ich muss ehrlich sagen, dass wir einen wenig von der Innenstadt enttäuscht sind. So einen richtig belebten Eindruck macht sie nicht. Das ist wohl ein Problem vieler kleinerer Städte, die sich in Reichweite von Großstädten befinden. Die Leute fahren wohl lieber nach Würzburg oder Heidelberg um ihr Geld auszugeben.
Wir finden dann aber eine schöne italienische Eisdiele und genießen leckeren Kaffee und Eis.
Beim Essen überlegen wir, was wir weiter machen. Der Stellplatz am Bad ist nicht sonderlich attraktiv. Wir beschließen ein Stück in Richtung Heidelberg weiter zu fahren.
Bei der Ausfahrt aus dem Ort ist eine Straße gesperrt. Wir verfahren uns richtig heftig. Das hat aber den Vorteil, dass wir in eine Gegend kommen, wo wir sonst nicht langgefahren wären.
Auf einmal sehen wir auf einem Berg eine alte Burg. Über eine schmale etwas abendheuerliche Straße fahren wir hinauf.
Die Gamburg befindet sich in Privatbesitz. Die Burg wurde schon im 12. Jahrhundert gebaut. Sie liegt oberhalb des Taubertals.
Leider kamen wir nicht hinein. Zugänglich ist sie für Besucher nur an Samstagen, Sonntagen und an Feiertagen. Aber auch von außen ist die Burg sehr interessant.
Wir bummeln weiter in Richtung Heidelberg auf kleinen Straßen entlang. Plötzlich sagt meine Frau "Da steht eine Rakete.". Eine Rakete hier mitten in Deutschland? Tatsächlich, in der Nähe von einem kleinen Ort steht eine Rakete. Als Raumfahr-Nerd erkenne ich gleich, dass es sich um ein Modell einer Ariane 5 handelt. Wir schauen uns das näher an und erfahen, dass es sich um ein Denkmal für Walter Hohmann handelt.
Dem Raumfahrt-Interessierten sagt der Name etwas. Der Hohmann-Transfer ist ein noch heute verwendetes Verfahren, um einen Satelliten energiesparend von einer niedrigeren auf eine höhere Umlaufbahn zu bringen.
Walter Hohmann war eigentlich Bauingenieur und war unter anderem an der statischen Berechnung des Riesenrades auf dem Wiener Prater beteiligt. In seiner Freizeit beschäftige er sich mit der Raumfahrt. Zu einer Zeit, in der Raketen, die den Weltraum erreichen konnten, noch in weiter Ferne waren, dachte Hohmann über möglichen Flugbahnen zum Mars nach. Ein wahrer Visionär.
Walter Hohmann wurde 1880 hier in Hardheim geboren. Ich freue mich sehr, dass man ihm hier so ein schönes Denkmal errichtet hat.
Das Wetter entwickelt sich heute nicht so gut. Nach einem warmen Tag ziehen viele heftige Gewitter durch Süddeutschland. Wir suchen uns ein Plätzchen abseits großer Bäume und hoffen, dass die Gewitter an uns vorbei ziehen. Wir haben tatsächlich Glück. Die Gewitter treffen uns nicht. Nur einen kleinen Regenschauer bekommen wir ab.
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