Templin und Ziegeleipark Mildenberg

Heute früh haben wir uns die Innenstadt von Templin angeschaut. Schon der Blick auf die Landkarte hatte uns neugierig gemacht.

In Templin ist die gesamte mittelalterliche Stadtmauer erhalten geblieben. Es ist möglich, an einem Weg die Stadtmauer an der Innenseite zu umrunden. Das machen wir natürlich. An vielen Stellen gibt es Tafeln mit Erläuterungen.

Stadtmauer in Templin

Eine Sache ist uns bei dem Rundgang aufgefallen. Trotz der mittelalterlichen Stadtmauer sind die Straßen im Innern in einem rechteckigen Rasten angelegt. In einer mittelaterlichen Stadt hätten wir eigendlich eine mehr chaotische Straßenanordnung erwartet. Die Lösung des Rätzels erfahren wir bald. Am 24. August 1735 brante die gesamte Stadt nieder. Nur die Maria-Magdalenen-Kirche und die Stadtmauer überstanden das Feuer. Die Innenstadt von Templin wurde danach komlett neu aufgebaut. Dabei entstand das neue rechwinklichge Straßenraster.

Beim Bummels durch die Straßen der Altstadt fiel uns auf, dass die allermeisten Häuser in einem sehr gepflegten Zustand sind. Außerdem konnten sich viele kleine Läden halten. Die Stadt wirkte auf uns belebt. Das hatten wir auf unserer Tour auch schon anders gesehen. Der Stadtbummel macht hier wirklich Spaß.

 

Am Nachmittag machen wir uns weiter in Richtung Rheinsberg auf. Wir wissen, dass es dort direkt an Wasser ein Schloss und einen schönen Schlosspark geben soll.

Auf den Weg nach Rheinsberg fiel uns ein Hinweisschild auf einen Ziegeleipark auf. Wir konnten uns erst einmal wenig darunter vorstellen. Wir folgen aber dem Schild. Mal sehen, was uns erwartet.

Als wir im Ziegeleipark Mildenberg ankommen, erwartet uns dort ein großes Industriemuseum. Leider ist es schon etwas spät. Wir schauen uns das Museum aber trotzdem an.

Auf dem sehr weitläufigen Museumsgelände fährt eine Feldbahn. Damit können Rundfahrten gemacht werden. Diese Rundfahrt rentiert sich wirklich sehr. In einer knappen Stunde haben wir alle wichtigen Anlagen gesehen und sehr viel über die Ziegelsteinherstellung und die Geschichte der Anlage gelernt.

Feldbahn im Ziegeleipark Mildenberg


 

Hier wurden durch Zufall umfangreichte Ton-Vorkommen gefunden. Außerdem war die Lage für die damalige Zeit äußerst verkehrsgünstig. Die hier erzeugten Ziegelsteine konnten im Hafen direkt über die vorbeifließende Havel nach Berlin gebracht werden. Die Vorkommen wurden genau zur richtigen Zeit entdeckt, als in Berlin ein großer Bauboom herrschte. 

Binnen kürzester Zeit entstanden hier einige Ringbrennöfen für die Ziegelsteinherstellung inklusive aller Nebenanlagen, die zum Betrieb notwendig waren. Einen der Ringbrennöfen kann man auch von innen besichtigen. Dort ist eine interessante Ausstellung untergebracht.

Auf dem Dach eines Ringbrennofens
 

Durch die Rundfahrt mit der Feldbahn wusste ich, wo die für mich interessanten Stellen im Museum waren. Die konnte ich dann gezielt ansteuern und sparte dadurch viel der knappen Zeit.

Ich schaute mir eine alte Werkstatt an. Dort waren viele alte Werkzeugmaschinen zu sehen. Die wurden per Transmission angetrieben und bekamen so die Energie von einem zentralen Elektromotor.

Werkzeugmaschinen mit Transmissionsantrieb

 

Ein zentrales Kraftwerk mit einer Dampfmaschine und einem Generator lieferte die elektische Energie für die Industrieanlage.

Die Dampfmaschine lieferte den Strom.
 

Interessant fand ich auch die Ausstellung zu Feldbahnen. Dieses Transportmittel wird heute in der Praxis kaum noch eingesetzt. Vor 100 Jahren war das noch ganz anders. Für sehr viele Zwecke waren solche einfachen Eisenbahnen unverzichtbar. Die Ausstellung gibt einen interessanten Überblick zu diesem Thema.

Wir bleiben im Museum bis es schließt. Dann machen wir uns Gedanken, wo wir übernachten wollen. Wir hatten mitbekommen, dass direkt neben dem Museum ein kleiner Campingplatz ist. Wir Glück. Dort ist noch genügend Platz und wir können gleich dort bleiben. Unserer Standplatz ist schon etwas Besonderes.

Unser Stellplatz mit Blick auf einen alten Hafenkran

Den Abend lassen wir im Restaurant an der Marina ausklingen. Wir sehen viele Boote gemütlich über die Havel an uns vorbei fahren. Es ist schon wirklich schön hier.














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