Burgen im Altmühltal

Schon beim Morgenspaziergang mit dem Hund sah ich beim Blick in Richtung Altmühltal die Berge in der Sonnen glänzen. Hier im Tal war es noch neblig.

Bald nach dem Frühstück fuhren wir in Richtung Altmühltal los. Das erste Ziel sollte die Burgruine Randeck sein. Die Ruine hatten wir schon oft gesehen, als wir im Tal daran vorbei gefahren waren. Immer wieder nahmen wir uns vor, uns sie mal anzuschauen. Heute sollte es endlich soweit sein.

Von Essing aus schlängelte sich eine schmale, relativ steile Straße in die Höhe. Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe und schauten uns die Burgruine an.



Die historischen Ursprünge der Burg Randeck liegen im Dunkeln. Sicher ist, dass Ulrich I. von Abensberg um 1298 Besitzer der Burg war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg nach der Belagerung durch die Schweden niedergebrannt. Die Burg wechselte mehrfach den Besitzer.

Auch das Verhältnis zu den Bürgern von Essing war nicht immer gut. Es gab Konflikte um die Markt- und Gebührenrechte. Im Jahre 1672 hatte der damalige Besitzer Freyman genug von den Streitereien und verkaufte die Burg an die Jesuiten von Ingolstadt.



Im 18. Jahrhundert wurden dann die Malteser die Besitzer der Burganlage. 1828 wurde schließlich der Freistaat Bayern Eigentümer. 1996 verkaufte der Freistaat die Doppelburg im Zuge von Privatisierungsmaßnahmen an die Gemeinde Essing.

Die Ruine ist wirklich sehenswert. Den Turm kann man ersteigen. Von dort oben hat man eine noch schönere Aussicht auf das Altmühltal. Obwohl es eine Ruine ist, kann man das ursprüngliche Aussehen und die Funktion sehr gut vorstellen.




Riesiges Glück hatten wir mit dem Wetter. Strahlender Sonnenschein. Heute war wohl einer der letzten goldenen Oktobertage.


Wir fuhren wieder hinunter ins Tal und dann ein Stück flussaufwärts. Eigentlich wollte ich mir in der Nähe von Essingen noch die Reste der Schleuse Nr. 5 des Ludwig-Main-Kanals anschauen. Wir hatten aber keine Lust zum Laufen. Deswegen verschoben wird das vorläufig. Wir sind mit Sicherheit nicht zum letzten Mal im Altmühltal unterwegs. Vielleicht ist es ja auch mal eine ganze Tour wert, sich alle noch vorhandenen Reste des Ludwig-Main-Kanals anzuschauen.

Wir fuhren weiter zum Schloss Prunn. Im Ort Prunn zweigt die Straße rechts ab und es geht steil bergauf.





Das Schloss Prunn geht auf eine mittelalterliche Burganlage zurück. Diese wurde schon 1037 erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 1426 und 1476 ließ der damalige Besitzer Hans VI. von Fraunberg die Anlage spätgotisch erweitern.




Richtig berühmt wurde die Burg in der frühen Neuzeit. Im 16. Jahrhundert fand der Geschichtsschreiber Wiguleus Hund auf der Burg den sogenannten Prunner Codex. Das ist eine Pergamenthandschrift des Nibelungenliedes. Die Ausstellung im Schloss geht ausführlich auf das Nibelungenlied ein.

Im frühen 17. Jahrhundert erweiterten die Köckhs zu Mauerstetten die Burganlage schlossartig. Ende des 17. Jahrhunderts führten Jesuiten aus Ingolstadt weitere Umbauten und Erweiterungen am Schloss durch.

Das Schloss Prunn fiel zu Beginn des 19. Jahrhunderts an das Königreich Bayern. Ludwig der I. setzte sich für den Erhalt und die Sicherung der Anlage ein.

Seit 1946 gehört das Schloss der Verwaltung der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Zwischen 2007 und 2010 wurde das Bauwerk saniert und ist heute in einem wirklich guten Zustand.

Ich schaute mir ausführlich das Museum an. Wegen der Corona-Situation gibt es aktuell keine Führungen. Aber auch so lohnt sich die Besichtigung sehr. Immer wieder konnte ich durch die Fenster ins sonnige Tal schauen.

Nach der Besichtigung kehrten wir in der Schlossgaststätte ein. Von außen machte die zunächst keinen so tollen Eindruck. Das Essen war aber super lecker. Seit letztem Jahr hat ein Kolumbianer die Burgschänke gepachtet und serviert lateinamerikanische Kost. Wir hoffen sehr, dass sich die Gaststätte hier halten kann.

Wir fuhren weiter nach Riedenburg. Als wir dort ankamen, sahen wir schon von der Straße aus, dass der Biergarten leider geschlossen hatte. Schade. Wir fuhren auf den Stellplatz, den wir schon einmal benutzt hatten. Diesmal stellten wir uns etwas abseits, um nicht wieder von krähenden Hähnen geweckt zu werden.

Den Abendspaziergang mit dem Hund nutze ich dazu, die Burgruine Tachenstein oberhalb von Riedenburg zu erkunden.

Von der Burganlage, die 1189 erstmals urkundlich erwähnt wurde, sind heute noch der Bergfried und ein paar Mauern erhalten.






Von der riedenburger Innenstadt ist die Burgruine über einen recht steilen Weg zu erreichen. Vom Tachenstein aus hatte ich einen schönen Blick auf die Schleuse Riedenburg, in die gerade ein Schiff einfuhrt.


Auf dem Rückweg vom Tachenstein begann es leicht zu nieseln. Heute tagsüber hatten wir aber rieses Glück und erlebten einen richtig schönen sonnigen Oktobertag. Da will ich mich nicht über ein paar Spritzer beschweren.

Morgen soll das Wetter noch einmal so schön werden. Wir wissen noch nicht genau, was wir machen wollen. Wir entscheiden uns morgen früh spontan.

Alle Etappen der Tour.

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