Warum ausgerechnet ein Wohnmobil?

Uns ging die Anschaffung eines Wohnmobils schon sehr lange durch den Kopf. Als wir im Verwanden- und Bekanntenkreis darüber anfingen zu reden, ernteten wir erst einmal viel Unverständnis. Wenn man ein Urlaub im Wohnmobil machen möchte, dann könne man doch eins mieten. Überhaupt sei ein Hotel doch viel praktischer. Dort setzt man sich an einen gemachten Tisch und muss sich um nichts kümmern. Für viele hat der Camping-Urlaub immer noch den Touch von Billigurlaub mit vielen Provisorien. Beschäftigt man sich jedoch näher damit, sieht man, dass das überhaupt nicht mehr so ist. Wenn man dann aber genauer erklärte, warum man ein mobiles Quartier bevorzugt, dann wird das Verständnis zunehmend größer.

Manche waren aber auch über unser Vorhaben begeistert. Insgeheim ist so etwas wohl der Traum vielen Menschen.

Übrigens: Die Entscheidung, dass wir uns ein Wohnmobil zulegen, hat nichts mit Corona zu tun. Schon vor der Pandemie stand unser Plan mehr oder weniger fest. Während der Zeit der Kontaktbeschränkungen ist ein Wohnmobil natürlich äußerst praktisch. Doch uns ist klar, dass Corona bald vorbei ist. Die Anschaffung eines Wohnmobils ist eine langfristige Sache.

Es gibt im Leben bestimmte Abschnitte. Für uns endete gerade einer. Unsere Kinder haben die Schule abgeschlossen und sind nun aus dem Haus. Wir haben jetzt also keine Verpflichtung mehr, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein. Ferientermine haben für uns kaum noch eine Bedeutung.

Unsere Kinder und Eltern leben nun in Deutschland verstreut. Natürlich möchten wir sie immer mal besuchen und das auch kurzfristig und möglichst unkompliziert.

Bei früheren Reisen zu den Eltern und Kindern sind wir oft durch Gegenden gefahren, die eigentlich viel zu schön dafür waren, um nur auf der Autobahn durchquert zu werden. Einfach so anhalten und übernachten ging aber nicht. Immer wieder nahmen wir uns vor, dass wir beim nächsten Mal dann wirklich den Abstecher zu dieser Burg oder jener Stadt machen werden. Meist wurde dann aber nichts daraus. Beim nächsten Mal rauschen wir wieder auf der Autobahn vorbei. Die Kinder mussten Montag früh in der Schule sein und wir am Arbeitsplatz. Die Zeit war immer knapp.

Jetzt hat sich die Situation grundlegend geändert. Unsere Kinder gehen nicht mehr zur Schule. Mobiles Arbeiten ist auch möglich. Zumindest technisch ist es grundsätzlich machbar. Es ist jetzt nur noch ein organisatorisches Problem, was aber lösbar ist.

Das Reisen zu Verwandten ist aber nicht der Hauptgrund für ein Wohnmobil. Wir unternehmen an Wochenenden oft etwas zusammen. Inzwischen kennen wir unsere nähere Umgebung wirklich gut. Wir wollen gerne unseren Aktionsradius vergrößern. Wenn wir uns die Karte anschauen, dann gibt es in einem Umkreis von 60 km bis 200 km wirklich viele lohnende Ziele. Da ist z. B. das Altmühltal, der Bayerische Wald, das Donautal aber auch die Städte München, Regensburg und Salzburg. Für Tagesausflüge ist das für uns meistens zu weit. Klar, man kann auch ein paar Übernachtungen in einem Hotel buchen. Was ist aber, wenn das Wetter gerade an diesem Wochenende nicht mitspielt. Auch ist nicht jedes Hotel begeistert über unseren kleinen Vierbeiner.

Außerdem ist die fremde Umgebung in einem Hotelzimmer für unseren Hund immer Stress.

Wir wollen uns ganz entspannt am Freitag Nachmittag ins Wohnmobil setzen können, um dort hinzufahren, wo es schön ist. Wenn es uns dort dann doch nicht gefällt oder das Regenradar nichts Gutes verheißt, dann wollen wir einfach weiter fahren können.

Für uns geht es also nicht in erster Linie darum, dass wir unseren Jahresurlaub im Wohnmobil verbringen. Haupteinsatz werden Wochenendausflüge sein. Dafür ist Mieten einfach unpraktikabel.

Seit einigen Wochen ist unser Wohnmobil nun endlich da. Ein paar Touren haben wir schon gemacht. Ich werde hier regelmäßig darüber berichten, ob sich unsere Erwartungen erfüllt haben.

Was für ein Wohnmobil wir uns zugelegt haben und warum genau dieses, darauf werde ich in einem eigenen Artikel genauer eingehen.

Kommentare